Das politische Leben während der COVID-19 Pandemie

„Im Dorf ist es still geworden!“

Ja, das politische Treiben der Gemeinde musste eingeschränkt und auf das Nötigste reduziert werden. Persönliche Treffen und Sitzungen wie wir sie bis März kannten, durften gar nicht oder nur mit Auflagen stattfinden. Viele geplante Termine wurden abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben. Ja, es wurde vielleicht ruhiger im Dorf, aber nicht still.

Still war es auch beim Bürgermeister und Ortsvorsteher nicht, denn nun wurden wichtige Dinge halt per Telefon oder Mail geklärt. Aktiv gingen sie die neue Situation an und organisierten die politische Landschaft der Gemeinde neu.

Auch die Gemeindearbeiter wurden nicht in die stille Ecke geschickt. Ihre Arbeit wurde eingeschränkt, aber gleichzeitig erweitert, denn der Einkaufsservice in Kooperation mit der Kirchengemeinde und dem Edeka-Markt Wandschneider wurde fast täglich angenommen.

Gemeindepolitik bedeutet auch gemeinsam Politik gestalten!

Wir durften uns zwar nicht sehen, viele Veranstaltungen wurden abgesagt und privat musste das Leben bei vielen neu strukturiert werden, aber trotzdem fanden wir Möglichkeiten uns auszutauschen und wichtige Themen zu besprechen.

Regelmäßige Telefonkonferenzen innerhalb unserer Wählergemeinschaft, kurzfristige Absprachen über WhatsApp, Fraktionssitzungen mit Sicherheitsabständen in großen Räumen und das „neue“ Umlaufverfahren ließen das politische Treiben nicht still stehen.

Exkurs: Umlaufverfahren

Beim Umlaufverfahren werden Beschlüsse ohne Zusammenkunft der Beteiligten / der beteiligten Gremien ausschließlich auf schriftlichem Wege gefasst. In diesem Fall per Mail. Das Umlaufverfahren kommt meist dann zur Anwendung, wenn die Entscheidenden keinen (weiteren) Diskussionsbedarf haben, gleichwohl aber ein formaler Beschluss notwendig ist. Mit dem Umlaufverfahren können Beschlüsse also ohne Zeit- und Kostenaufwand zügig gefasst werden.

Schaut man auf die letzten Wochen zurück, konnten viele die Füße nicht stillhalten, auch unsere Mitglieder der Wählergemeinschaft waren aktiv an Aktionen für die Gemeinde beteiligt.

Gleich zu Beginn der Coronakrise suchten der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Godern und die Kirchengemeinde mit Hochdruck nach Helfern und Stoffen („Nähen statt Nähe“), denn die Vorräte der Ärzte, Apotheken, Pflegediensteinrichtungen und Privatpersonen waren schnell angegriffen und Nachschub musste her. Auch dank stiller Helfer bzw. Näher war diese Aktion erfolgreich. Zu Ostern ging es gleich weiter, denn auch die Familien in der Gemeinde standen vor neuen Herausforderungen und wurden durch eine kleine Osterüberraschung abgelenkt. Ausgehend vom Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Godern in Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Pinnow und der Freiwilligen Feuerwehr Pinnow wurde jeder Haushalt in der Gemeinde überrascht. Weitere Informationen können den Bürgerbeiträgen auf der Webseite der Gemeinde entnommen werden.

Ein wahres Stillleben entstand zum 1.Mai auf dem Vorplatz des Bürgerhauses in Pinnow. Der Ausschuss für Jugend, Soziales und Kultur rief die Kinder auf den Maibaum zu gestalten. Innerhalb weniger Tage wurden bunte Bänder, Smileys, Herzen und andere wunderschöne Bastelarbeiten angehängt und somit konnte das Kunstwerk pünktlich zum 1.Mai, dank der Gemeindearbeiter, aufgestellt werden.

Noch aktuell die Mitmach-Aktion der Kinder- und Jugendbeauftragten der Gemeinde Pinnow:

Alles BUNT macht der Mai – Corona STOCKEN! Generationen verbinden

D.h. Jedermann gestaltet einen Stock und steckt ihn in die Wiese vor das Pflegeheim oder in Godern, in die Wiese neben der alten Schmiede. Dort in Pinnow können die Heimbewohner diese sehen, vielleicht sogar mitmachen. Wir als Dorfgemeinschaft können den Menschen vor Ort Abwechslung und ein wenig Anteilnahme schenken. Die Aktion ist natürlich mit der Heimleitung abgesprochen. Die Aktion läuft den ganzen Mai, somit können an den Orten bunte Stocksammlungen entstehen, die dann am Ende des Monats einfach wieder entfernt werden können.

Ein kurzer Blick in die Zukunft:

Die politische Arbeit wird wieder sichtbarer. Ausschüsse und Gemeindevertretung dürfen sich wieder in gewohnten Runden treffen (näturlich mit Auflagen!). Alternativen bzw. Abwandlungen von Veranstaltungen können besprochen werden z.B. ist das Dorf- und Strandfest aktuell nicht möglich, jedoch ist in Absprache mit der Kirchengemeinde, unter Berücksichtigung der gesetzlichen Regelungen, ein Gottesdienst am Strand geplant.

Durch Corona und den Shutdown wird die Gemeinde dieses Jahr definitiv weniger Steuereinnahmen verzeichnen, d.h. Änderungen und Verschiebungen von Prioritäten im Finanzhaushalt könnten folgen.

„Im Dorf ist es still geworden!“ – Nein, nicht wirklich!

Bleiben Sie gesund!

Die AKTIVEN