3G | Unter Berücksichtigung der aktuellen Corona-Verordnungen und Auflagen für Zusammenkünfte mehrerer Haushalte in Innenräumen trafen sich interessierte Einwohner des Ortsteils Godern der Gemeinde Pinnow am gestrigen Samstagvormittag in Leezen in der Mehrzweckhalle um sich über aktuelle und zukünftige Themen auszutauschen. Die Räumlichkeiten in Godern und Pinnow hätten für die insgesamt 78 Einwohner gar nicht gereicht. Die besondere Akkustik des Raumes forderte zwar die volle Aufmerksamkeit aller, jedoch konnte jeder den nötigen Sicherheitsabstand einhalten.
GODERN | Die Anwesenden repräsentierten den Ortsteil mit all seinen Facetten. Jeder Straßenzug war vertreten, Jung und Alt saßen nebeneinander, Zugezogene und Alteingesessene kamen ins Gespräch und trotz des Abstandes konnte man die Freude des Wiedersehens spüren.
GESPRÄCHE | In Vorbereitung auf das Treffen wurden die Einwohner per Einladung über die Gesprächspunkte informiert.
Der Containerstellplatz „Am Mühlensee“ sorgte für einen stimmungsvollen Einstieg in den Austausch. Einige betroffene Anwohner fordern seit Monaten einen neuen Standort und bemängeln die Kommunikation zwischen Gemeinde(vertretung) und den Anwohnern. Alternative Plätze (Buswendeschleife, Straßenbucht im Wald zwischen Mühlensee und Kreisstraße oder Parkplatz am Ortsausgang Richtung Schwerin) wurden genannt und diskutiert, jedoch forderte die Mehrzahl der Anwesenden ein Ende der Diskussion, da der Standort am Mühlensee „der sauberste Müllplatz der Gemeinde ist!“ bzw. für Godern als „der beste Platz“ gilt. Während der Diskussion wurden verschiedene Probleme analysiert und Lösungen wurden direkt gesucht z.B. Geschwindigkeit im Erlenweg und am Mühlensee generell reduzieren, eventuell das Einbahnstraßenprinzip einführen und/oder den Entsorger ansprechen und möglicherweise zeitliche Änderung der Tour vornehmen. Der geäußerte Wunsch, dass sonntags NIEMAND seinen Müll dort entsorgen sollte, wurde verständnisvoll vom Publikum aufgenommen und rundete dieses Thema nach fast 50 Minuten ab.
Die Tourismusperspektive wurde ebenfalls sehr angeregt diskutiert, wobei vor allem die Vielfalt der Anwesenden dabei eine tragende Rolle spielte. Der „verschlafende, ruhige Charakter“ des Dorfes hat seinen Reiz und bringt bestimmte Zielgruppen z.B. Radfahrer zu uns ins Dorf, die mit ihren Bedürfnissen genauso im Blick behalten werden sollten wie die Gäste der Ferienwohnungen, die zahlreichen Badegäste am Strand und natürlich wünschen sich auch viele Einwohner touristische Infrastruktur wie z.B. eine Gaststätte, einen größeren Raum für beispielsweise Familientreffen und zuverlässige Anbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Sanfter Tourismus im Einklang mit der umliegenden Natur, Kultur und Struktur.
Die Themen der Tagesordnung konnten kaum voneinander getrennt betrachtet werden, denn der Strand ist und bleibt das Herzstück des Ortsteils und ist somit für alle ein wichtiger Ort. Probleme zwischen Pächter, Anwohnern und Einwohnern konnten aufgrund der Kommunikationsbereitschaft aller in offenen Gesprächen angesprochen und teilweise auch gleich geklärt bzw. erklärt werden.
Wir wohnen auf dem Land und sind ans Auto oder öffentliche Verkehrsmittel gebunden. Somit ergeben sich auch für den Ortsteil Godern besondere Bedürfnisse, die aktuell und zukünftig berücksichtigt werden sollten. Die erhöhten Geschwindigkeiten der Autos beim Einfahren ins Dorf, die dunklen Ortsausgänge, die gewünschten Geschwindigkeitsreduzierungen und Einbahnstraßenregelungen innerorts, die Ticketpreise im Nahverkehr, die schwer einsichtigen Kurven und die langen Strecken für die Schüler in alle Richtungen bewegen die Menschen im Dorf. Natürlich können nicht alle Probleme sofort angegangen werden bzw. sind durch die Gemeinde zügig zu klären, da gerade beim Thema Verkehr der Kreis, das Land, die Verkehrsbehörden und mögliche Verkehrsplaner eine entscheidende Rolle spielen, jedoch sorgen der stetige Austausch über Probleme für eine Sensibilisierung aller Verkehrsteilnehmer.
Weitere folgende Themen/Ideen/Anregungen wurden angesprochen bzw. diskutiert: Verantwortungsbereich Angelverein vs. Pächter des Strandes, allgemeiner Umgang mit den Hinterlassenschaften von Tieren, Wunsch nach finanzieller Transparenz bzgl. des Themas Strand, Rettungsschwimmer, Strandgebühren vs. Erhaltungsbeitrag, Parkgebühren bzw. Parkflächen und deren Nutzung, Erhaltung der Natur, Pflege und Erhaltung bzw. Instandsetzung der Straßen, Gehwege, Zufahrten und vor allem der Umgang miteinander
GEMEINSCHAFT | Jeder Anwesende spürte das Interesse für die genannten Themen und konnte sich aktiv beteiligen. Vor allem die persönlichen Wortmeldungen zum Thema Kommunikation im Ortsteil und in der Gemeinde trafen viele direkt ins Herz und wurden durch spontanen und herzlichen Beifall unterstützt: „Wertschätzung und Zuhören“ wurden sich als Werte zurück gewünscht, aber vor allem „gemeinsames Reden, gemeinsames Gestalten und ein gemeinsames Godern!“ Auch die „fantastische Arbeit“ der Gemeindearbeiter wurde mit Beifall gewürdigt, danke Jungs!
Viele Worte wurden ausgetauscht und aufgeschrieben, viele Ideen wurden geboren und einige sofort wieder begraben, aber vor allem wurden viele Menschen und deren persönliche Ansichten gehört und respektiert.
3G – GODERN. GESPRÄCHE. GEMEINSCHAFT.
TK
PS: Danke an die Bürgermeisterin Frau Müller und den Hallenwart, die es möglich gemacht haben, dass Godern sich sicher treffen konnte!