Bericht über das offene Treffen im Pflegeheim Pinnow im März 2024

Im Nachgang zu der großen angekündigten Gemeindeversammlung mit dem Thema Veränderungen im Seniorenheim. Am Anfang des Jahres wurde dieses Thema massiv hochgekocht.

Die Diakonie und das Pflegeheim haben zu einer ergänzenden Sitzung geladen. Spannend war, nachdem der Bürgermeister so eine große Werbung für seine GV gemacht hat, erfolgte der Hinweis nun nur in der Pinnower Orts App.  Kein Aushang, keine Kommunikation über die sozialen Medien. 

Viel wichtiger finde ich jedoch die Inhalte des Tages.

Herr Tweer führte nochmals aus, was der aktuelle Stand im Pflegeheim ist.

¾ der Mitarbeiter kommen aus Schwerin. Dies hat die Personallage verschärft. Grundsätzlich gibt es einen großen Bedarf an Pflegekräften in ganz Deutschland. In Schwerin kamen in den vergangen Jahren 3 weitere Pflegeheime hinzu, die auch Personal benötigen.

In Pinnow hat man den Versuch gestartet, mit Zeitkräften zu arbeiten. Der Nachteil war der ständige Wechsel der Personen und es fehlt die persönliche Komponente. Diese ist für Beständigkeit sehr wichtig.

Die Diakonie ist ein Unternehmen, welches keine Gewinnerzielungsabsichten verfolgt. Jedoch sind die Kosten des Unternehmens dennoch zu decken. Dies geht einher mit einer wirtschaftlichen Notwendigkeit, die Ziele zu erreichen. Die Diakonie betreibt viele Heime, Kindergärten und soziale Einrichtungen im Bereich Schwerin und Westmecklenburg.

Änderungen für Menschen mit Behinderungen – Rampe

Nach der geänderten Gesetzesreglung für den Finanzausgleich müssen Menschen mit Behinderungen eine Miete zahlen. Der Satz liegt aktuell bei 5,28€/qm.

Eines der Gebäude in Rampe ist sanierungsbedürftig und gemäß Sanierungsplan auch dran.

Grundsätzlich war geplant, ein Gebäude in Schwerin zu bauen. Das Gelände ist bereits vorhanden. Jedoch ist mit den aktuellen Baukosten eine wirtschaftliche Erstellung des Gebäudes nicht möglich. Das führte zu Überlegungen, wo man die Bewohner zeitweilig unterbringen kann.

Das große Ziel ist immer noch, die Menschen langfristig in dem Gebäude in Schwerin unterzubringen.

In Rampe gibt es eine Einrichtung für Menschen mit Behinderungen unterschiedlichster Art.

Es ist jedem klar, dass ein Umzug für Unruhe sorgt.

Eine Alternative ist Pinnow. Die Zahl der betreuten Personen geht zurück, da es aktuell nicht gelingt, die notwendigen Pflegekräfte nach Pinnow zu holen. 

Herr Tweer betonte nochmals, dass dies eine schwere Entscheidung des Hauses ist, die Altenheimplätze zu reduzieren.

Die Häuser sind jedoch mit einem hohen Auslastungsgrad konzipiert worden. Die Wirtschaftlichkeit ist, trotz vieler Versuche, aktuell nicht zu erreichen.

Dies führte zu den Überlegungen, die Ramper Bewohner nach Pinnow für eine kurz- und mittelfristige Lösung einziehen zu lassen.

Von den Räumlichkeiten geht es sehr gut und ohne große Umbauten. Parallel ist die obere Etage gut zu nutzen und auch räumlich abtrennbar zu dem Bereich Pflegeheim zu betreiben. Die Pinnower Anwohner werden aktuell in der ersten Etage zusammengezogen. Hintergrund ist, dass mit der vorhandenen Anzahl der Pflegekräfte die Aufsichtspflicht gewährleistet werden kann.

Anbei in Fakten zusammengefasst:

  • Altenheim soll unbedingt erhalten bleiben.
  • Die aktuellen Plätze sind gesichert.
  • Im OG sollen kurz- und mittelfristig Anwohner aus Rampe umziehen.
  • Geplant ist, dass sie langfristig nach SN umziehen werden.
  • Umbauten werden nur im geringen Maße vorgenommen, keine Kernsanierungen.
  • Der Einzug wird wahrscheinlich im nächsten ¾ Jahr erfolgen.
  • Die Kosten für die Veränderungen im Umbau OG bleiben und werden den Rampern angerechnet.
  • Es fallen keine Kosten aus dem Umbau für die Pflegeheimbewohner an.
  • Es gibt die Zusage, dass Pinnower als Heimbewohner bevorzugt werden, sofern Plätze frei sind.
  • Bitte, sich bereits jetzt auf die Liste setzen zu lassen und bei einem Anruf zu überlegen, vielleicht eher als gedacht überzusiedeln.
  • Ziel ist es, das Haus zu erhalten. Bei mehr Personal sind mit kleinen Aufwendungen  die oberen Etagen für Altersheimbewohner wieder nutzbar. Dies wird angestrebt.
  • Die Ramper Bewohner arbeiten zum Teil in den Werkstätten und werden mit Bussen abgeholt. Gleichzeitig sind einige beweglich und werden sich in die Ortsgemeinschaft  integrieren. Die positive Aufnahme würde man sich sehr wünschen.
  • Dies habe ich von unserer Seite zugesagt.

Herrn Tweer ist es wichtig, dass wir miteinander reden und nicht übereinander. Dies führt immer zu einer erschwerten Form der Kommunikation. Er lädt die Anwohner der Gemeinde Pinnow gern zum Ramper Uferfest am 25.05. 2024 ein. Dort ergibt sich die Möglichkeit, einige neue Bewohner kennenzulernen.

Fakten, über die man nicht so gern reden mag:

  • Die Verweildauer der Bewohner in Heimen ist aufgrund der guten Hauspflege inzwischen kürzer.
  • Damit ist ein Wechsel der Plätze schneller gegeben.
  • Dennoch kann bei akutem Bedarf ein Platz nicht immer sichergestellt werden. In einzelnen Fällen wurde ein Übergang über die Kurzzeitpflege gefunden. Die Heimleitung hat dafür Unterstützung zugesagt.

Dem Bürgermeister und Herrn Bösel war wichtig, was mit dem Gelände 5000qm geschieht, welches aktuell der Diakonie gehört und mit Wohnungseinheiten für betreutes Wohnen gebaut werden könnte.

Herr Tweer verwies auf die Sitzung des Vorstandes Ende des Monats März und wird dann weitere Informationen geben.

Es stellt sich die Frage, ob mit Absicht die Kommunikation seitens des Bürgermeisters so klein gehalten worden ist. Denn dabei werden die Senioren, die es betrifft, oder auch interessierte Bürger nicht ausreichend informiert. Das ist das Thema. wir stellen alles auf digital um und verwandeln es in eine Holschuld. Nur passt es meines Erachtens nicht zusammen.

Ich denke, der Umzug wird uns guttun und es wird dabei viele kleine schöne Begegnungen geben. Ich freue mich drauf.

Daniela, März 2024